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5. Definiere die für deine Zukunft bestärkenden Glaubenssätze.

Kurs 32 Kapitel 12 Modul 2

Eine nützliche Methode, seine einschränkenden Glaubenssätze in positive umzuformulieren, ist die Anwendung von „The Work“ von Kathy Byron. Diese umfasst vier Fragen und dessen Umkehrungen.

  1. Ist das wahr?
  2. Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?
  3. Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?
  4. Wer wärst du ohne diesen Gedanken?

Bei dieser Methode geht es nicht darum, eine schnelle kognitive (gedachte) Antwort zu geben, sondern darum, die „gefühlten“ Unterschiede der Antworten auf die Fragen herauszufinden.

Nehmen wir als Beispiel den Glaubenssatz: „Er/Sie wertschätzt mich nicht!“

Gehe hierzu in die Situation hinein und überlege dir, welche Schlussfolgerungen du daraus ziehst.

Meine Schlussfolgerungen:

Stelle dir dann die folgenden Fragen:

1. Ist das wahr?

Stelle dir die Frage: Ist das wahr, dass „dein Glaubenssatz“? Gehe in dich hinein und warte auf eine Antwort deines Herzens. Antworte mit Ja oder Nein.

(Hier geht es um ein einfaches, ehrliches Ja oder Nein. Bei Nein gehst du zu Frage 3 weiter.

2.  Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?

Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass „dein Glaubenssatz“ wahr ist? Was gibt dir die Sicherheit, dass du nicht „dein Glaubenssatz“? Gehe auch hier in dich hinein und warte auf eine Antwort deines Herzens. Antworte auch hier mit einem klaren Ja oder Nein.

3. Wie reagierst du?

Was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?
Was geschieht, wenn du glaubst, „dein Glaubenssatz“? Wie verhältst du dich? Was empfindest du dabei? Wie reagierst du darauf? Wie fühlt sich diese Reaktion an? Wie behandelst du dich selbst dabei. Bringt dir dieser Gedanken Stress oder Frieden? Welche Antwort gibt dir dein Herz?

Beispiel: Ich erinnere mich an letzte Woche, da hat er/sie auch schon so reagiert.

Ich fühle mich klein, als Opfer und sehe ihn/sie als Täter an…

 

4. Wer wärst du ohne diesen Gedanken?

Schließe die Augen und stelle dir nur für einen Augenblick vor, wie es wäre, wenn du „dein Glaubenssatz“ ändern könntest. Welche Person wärst du dann? Was siehst du in deinem Spiegel? Wie wäre das Leben ohne diesen einschränkenden Gedanken? Wie fühlt sich das an, diese neue Person zu sein?

Beispiel: Ich bin gelassener als mit dem Gedanken, mitfühlender mit mir und ihm/ihr.

Ich bin in der Lage, mich anders zu verhalten.


Umkehrung der Aussage

Als nächstes kehrst du deine Aussage in drei Schritten um. Umkehrungen sind eine Möglichkeit, das Gegenteil von dem zu erfahren, was du für wahr hältst. Hierbei ist es wichtig, mehrere Umkehrungen zu finden. Begib Dich innerlich wieder in Deine konkrete Situation und versuche die Umkehrungen.  Der Stress verursachende Gedanke wird so umgekehrt, dass er sich zunächst:
1. Auf dich bezieht

 In unserem Beispiel würde dies heißen: „Ich wertschätze mich nicht.“

Warum kann diese Umkehrung in dieser Situation auch wahr sein? Finde mindestens drei authentische Beispiele, warum diese Umkehrung auch wahr sein könnte. Hier geht es darum herauszufinden, wann und wie du dich selbst nicht wertgeschätzt hast.

2. Umkehrung zum Anderen

In unserem Beispiel heißt das: „Ich wertschätze ihn nicht“.

Finde mindestens drei Beispiele, wo du dich genauso verhalten hast, resp. hinterfrage die Gründe, warum das so sein könnte. Beispiele könnten sein: Heute morgen hat er/sie mir einen Gefallen getan und ich habe das als selbstverständlich genommen. Oder: Ich wertschätze ihn/sie nicht, weil ich nicht nachfrage, was ihn/sie in diesem Moment eigentlich bewegt, sich so zu verhalten.

3. Umkehrung zum Gegenteil

In unserem Beispiel heißt das: „Er/Sie wertschätzt mich“.

Finde hierfür Beispiele oder Gründe. Ein Beispiel wäre:  Wenn ich ganz genau in die Situation gehe, erinnere ich mich, dass er/sie ganz kurz gelächelt hat.

Die Umkehrungen unterstützen dabei, wieder in die eigene Kraft zurückzukommen, die eigenen Konfliktanteile zu erkennen und die Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen.

4. Bestärkenden Glaubenssatz ableiten

Leite aus den erarbeiteten Umkehrungen den für dich bestärkenden Glaubenssatz ab. Achte bei der Formulierung des Satzes darauf, dass er in deinem Kompetenzbereich liegt. Deshalb sollte der Satz mit „Ich“ anfangen. Zum Zweiten muss der Satz positive und zum Dritten als ein Prozess definiert sein. Achte darauf, dass der Satz keine Negationen oder Vergleiche beinhaltet.

Umkehrungen des Satzes „Er/Sie wertschätzt mich nicht!“ könnten sein:

  • Ich bin wertgeschätzt
  • Er/sie schätzt mich.
  • Ich fühle mich wertgeschätzt.
  • Ich kann es lernen, mich wertgeschätzt zu fühlen.
  • …...

Der Satz, der dich am positivsten stimmt, ist dein neuer positiver Glaubenssatz.

Mein höchstmöglicher positiver Glaubenssatz:

5. Ökologiecheck

Jetzt ist es wichtig, den von dir neu formulierten, positiven Glaubenssatz sorgfältig auf mögliche Konsequenzen zu überprüfen. Was für Auswirkung hätte es auf dein Umfeld und auf dich selbst, wenn du diesen Glaubenssatz leben würdest? Hierfür kannst du gerne das Lebensrad von Seite 29 zur Hilfe nehmen, um dabei alle Bereiche deines Lebens zu überprüfen.

Welche Auswirkung hat dein höchstmöglicher positive Glaubenssatz auf dich und deine Umwelt:

Bei dieser Überprüfung musst du abwägen, ob die Konsequenzen für dich tragbar sind. Bist du bereit, diese Konsequenz für deinen Veränderungsprozess in Kauf zu nehmen?

Fühle nun in dich hinein und prüfe deine Gefühle, wenn du deinen Glaubenssatz lebst. Wenn du keine Bedenken mehr hast, ist der Glaubenssatz für dich richtig. Bei weiteren Bedenken musst du deinen Glaubenssatz so lange überarbeiten, bis du 100 % davon überzeugt bist, dass alle Konsequenzen für dich tragbar sind.

Mein überprüfter Glaubenssatz:

Was spricht für den neuen Glaubenssatz? Welche Argumente unterstützen dein neues Denken? Wenn es dir schwer fällt, diese Argumente zu finden, dann bitte die drei wichtigsten Personen in deinem privaten oder beruflichen Umfeld einzuschätzen, warum deren Meinung nach diesem Glaubenssatze über dich wahr und wichtig ist.

Deine Argumente:

Was fühlst du, wenn du daran denkst, dieses neue Leben zu leben? Wie fühlt sich das an? Was löst der Gedanke in dir aus? Welche Gefühle verspürst du, wenn du deinen neuen Glaubenssatz aussprichst? Wo in deinem Körper spürst du das? Fühlt sich das gut an? Hattest du dieses Gefühl schon einmal in deinem Leben?

Wenn sich dieser Glaubenssatz gut anfühlt, dann gehe in dieses Gefühl hinein und spüre es mit allen Sinnen. Wie würdest du das Gefühl beschreiben? Wenn es eine Farbe hätte, welche wäre es dann? Wenn es eine Form hätte, wie würde es dann aussehen? Ist es eher warm oder kalt? Wenn du es anfassen könntest, wie würde es sich anfühlen?

Wenn sich der Glaubenssatz noch nicht 100% richtig anfühlt, solltest du deinen Glaubenssatz solange umformulieren, bis er 100% zu dir passt. Manchmal liegt es nur an einem einzigen Wort, welches abgeändert werden sollte.

Mein geprüfter bestärkender Glaubenssatz:

Schreibe diesen Glaubenssatz nun in bunten Lettern auf eine Pappe und befestige diesen an deinem Vision Board.

Wenn du mehrere einschränkende Glaubenssätze hattest, solltest du die Übung für diese ebenfalls wiederholen. Hierzu kannst du die Vorlage von Anlage 8 auf Seite130 verwenden.
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